In dieser Woche konnte
ich einiges über das berühmte “English breakfast” erfahren. Als Aimée mir davon
erzählt hat, meinte sie jedoch gleich, dass es in Nordirland eine eigene
Version des “English breakfast” gibt, welches sich dann “Ulster Fry” nennt.
Um mir besser veranschaulichen zu können, wie denn so ein Ulster fry
aussieht, habe ich mit Aimée zusammen ein Frühstück gemacht, welches wir dann
gemeinsam geniessen konnten. Da jedoch einige Zutaten typisch Nordirisch sind
und deshalb nur in Nordirland zu bekommen sind, wie beispielsweise das
Kartoffelbrot (potatoe bread) oder das Sodabrot (soda bread), mussten wir etwas
improvisieren und uns mit dem Finnischen Essen zufrieden geben.
Das
Kartoffelbrot und das Sodabrot sind die zwei wesentlichen Unterschiede zwischen
einem Ulster fry und einem English breakfast, da das English breakfast diese
zwei Brottypen nicht beinhaltet.
Potatoe bread (Kartoffelbrot) |
Sodabread (Sodabrot) |
Ich konnte es kaum glauben, wie man am frühen
Morgen schon so viel und warm essen kann, deshalb habe ich Aimée gefragt, ob
Leute in Nordirland dieses Frühstück wirklich jeden Morgen essen. Aimée
antwortete mir dann, dass es wirklich wahr ist, dass Leute dieses Frühstück zu
sich nehmen, aber sie merkte auch an, dass das Frühstück meist eher als
Mittagessen gesehen wird. Sie erklärte mir zudem, dass in ihrer Familie ein Ulster
fry meist an einem Sonntagmorgen gegessen wird, da dort mehr Zeit für ein
gemütliches Frühstück bleibt und man nicht in die Schule oder zur Arbeit muss.
Ein Ulster fry besteht
aus:
·
Spiegelei oder Rührei
·
Pilzen
·
Tomaten
·
Kartoffelbrot
·
Sodabrot
·
Würsten
·
Speck
·
Bohnen
Diese Zutaten werden
normalerweise alle zusammen in einer Pfanne angebraten, was dem Ulster fry dann
nochmals einen besseren Geschmack gibt. Zusammen mit dem Frühstück wird dann
für gewöhnlich Tee – vorzugsweise Schwarztee getrunken. Aimée und ihr Vater
beispielsweise nehmen Tee zum Ulster fry während ihre Mutter und ihre Brüder
eher etwas kaltes zum Frühstück trinken. Das Frühstück kann jedoch sehr durstig
machen, da alles angebraten ist und zum Anbraten einiges an Fett verwendet
wird. Da ich zuvor noch nie etwas über Kartoffel- oder Sodabrot gehört habe,
erklärte mir Aimée, dass Kartoffelbrot sehr gut schmeckt, wenn es im Öl ein
bisschen angebraten ist oder ein auch getoastet. In Nordirland jedoch isst man
das Kartoffelbrot nur in Öl angebraten, während Sodabrot auch so gegessen
werden kann, wie es gerade ist. Manche Leute toasten es
aber auch.
Ulster fry |
Das Bild zeigt das
Ulster fry, das Aimée für mich zubereitet hat. Das Frühstück war absolut
lecker. Rechts daneben liegt eine nordiländische Zeitung, welche sie zuvor von
ihrer Tante zugeschickt bekommen hat. Die Zeitung heisst „Mourne Observer“. Wie
es auch bei mir zu Hause gemacht wird, darf bei einem Frühstück die Zeitung
nicht fehlen.
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